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Die Wahrheit über PRP-Behandlung: Kosten, Ablauf & Echte Ergebnisse 2025

Geschrieben von Dr El Samara | Jul 15, 2025 1:31:59 PM

Die PRP Behandlung gewinnt tatsächlich immer mehr an Aufmerksamkeit im medizinischen Bereich - und das aus gutem Grund. Über 300 Botenstoffe und Wachstumsfaktoren können aus aktivierten Thrombozyten freigesetzt werden, was diese Therapieform besonders vielversprechend macht. In den letzten Jahren haben wir gesehen, wie diese Eigenbluttherapie bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt wird.

Bei der PRP-Therapie wird körpereigenes Blut entnommen und als Plasma aufbereitet in den Körper zurückgegeben. Besonders interessant ist, dass die Konzentration der Blutplättchen im PRP-Präparat um das Drei- bis Sechsfache erhöht ist. Ob für Gelenkprobleme oder als PRP Behandlung Haare - die Anwendungsgebiete sind vielfältig. Für die Behandlung der Kniearthrose ist laut einer Meta-Analyse sogar ein wirksamer Effekt über die Dauer von einem Jahr nachgewiesen: Die Patienten hatten weniger Schmerzen und eine verbesserte Gelenk-Funktion.

In diesem umfassenden Artikel erklären wir Ihnen alles, was Sie über die PRP-Behandlung wissen müssen - vom grundlegenden Funktionsprinzip über den genauen Ablauf bis hin zu den tatsächlichen Kosten, die bei etwa CHF 500 pro Sitzung liegen können. Außerdem untersuchen wir die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit und zeigen Ihnen, welche Ergebnisse Sie realistisch erwarten können.

Was ist PRP und wie funktioniert es?

Image Source: ResearchGate

Das Verfahren der PRP-Therapie basiert auf einem einfachen, jedoch wirksamen Prinzip: Die Verwendung körpereigener Heilungskräfte zur Behandlung verschiedener Beschwerden. PRP ist keine neue Erfindung – in der Sportmedizin wird diese Methode bereits seit längerer Zeit erfolgreich eingesetzt.

Grundlagen der PRP-Therapie

Die Abkürzung PRP steht für "Platelet-Rich Plasma" oder auf Deutsch "plättchenreiches Plasma". Dabei handelt es sich um eine spezifische Form der Eigenbluttherapie, bei der vor allem die Blutplättchen (Thrombozyten) verarbeitet werden. Der Grundgedanke ist ebenso genial wie naheliegend: Die PRP-Therapie kopiert im Grunde genommen die natürliche Heilkraft unseres Blutes.

Das Besondere an dieser Behandlungsmethode ist, dass ausschließlich körpereigene Substanzen zum Einsatz kommen. Dadurch sind allergische Reaktionen oder andere Nebenwirkungen äußerst selten. Die Behandlung wird von speziell ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten durchgeführt und kann bei verschiedenen Beschwerden angewendet werden – von Gelenkproblemen bis hin zu Haarausfall.

Was bedeutet plättchenreiches Plasma?

Plättchenreiches Plasma ist ein aus dem Patientenblut gewonnenes Thrombozytenkonzentrat. Es besteht aus Blutplasma, aus dem die roten und weißen Blutkörperchen größtenteils herausgefiltert wurden. Normales Blut enthält nur etwa 4% Blutplättchen (gegenüber 93% roten Blutkörperchen). Durch spezielle Verfahren wird eine drei- bis sechsfach höhere Konzentration der Thrombozyten erreicht.

Was macht diese Konzentration so wertvoll? Thrombozyten enthalten zahlreiche Wachstumsfaktoren und regenerative Substanzen. Diese werden bei der Aktivierung der Blutplättchen freigesetzt und unterstützen die körpereigenen Heilungsprozesse. Zu diesen Faktoren zählen unter anderem "Platelet Derived Growth Factor", "Transforming Growth Factor-β1 und β2" sowie verschiedene andere Wachstumsfaktoren, die für die Zellregeneration und Gewebeheilung entscheidend sind.

Wie wird PRP aus dem Blut gewonnen?

Der Prozess der PRP-Gewinnung umfasst mehrere präzise Schritte:

  1. Blutentnahme: Zunächst wird dem Patienten eine geringe Menge Blut entnommen – je nach Anwendungsbereich zwischen 10 und 60 ml. Dies entspricht etwa der Menge einer üblichen Blutabnahme.

  2. Zentrifugation: Anschließend wird das entnommene Blut in eine Zentrifuge gegeben. Durch die Zentrifugalkraft trennen sich die Blutbestandteile aufgrund ihres unterschiedlichen spezifischen Gewichts in Schichten. Damit das Blut während dieses Prozesses nicht gerinnt, wird es häufig mit einem Gerinnungshemmer wie Citrat versetzt.

  3. Aufbereitung: In diesem Schritt wird das plättchenreiche Plasma isoliert. Die wertvollen Blutplättchen mit ihren Wachstumsfaktoren werden konzentriert, während andere Blutbestandteile entfernt werden.

  4. Injektion: Das aufbereitete PRP wird schließlich in die zu behandelnde Körperregion injiziert, wo es seine regenerative Wirkung entfalten kann.

Dieses präzise Verfahren ermöglicht es, die Heilungskräfte des eigenen Körpers gezielt dort einzusetzen, wo sie benötigt werden – sei es bei Gelenkbeschwerden, Sehnenverletzungen oder zur Unterstützung des Haarwachstums.

Anwendungsgebiete der PRP-Behandlung

Image Source: StemCures

Die Anwendungsmöglichkeiten der PRP-Therapie haben sich in den letzten Jahren beachtlich erweitert. Durch die regenerativen Eigenschaften der Blutplättchen findet die Behandlung mittlerweile in verschiedenen medizinischen Bereichen ihren Einsatz.

PRP bei Gelenkbeschwerden und Arthrose

Bei Arthrose der Grade I bis III kann die PRP-Behandlung den Degenerationsprozess verlangsamen und das Fortschreiten der Erkrankung hinauszögern. Besonders am Knie und an der Hüfte wird die Therapie erfolgreich eingesetzt. Studien zur Behandlung der Knie-Arthrose zeigen eine signifikante Schmerzlinderung nach der Anwendung. Die Behandlung ist vor allem dann sinnvoll, wenn knorpelaufbauende Präparate keine Wirkung zeigen oder Patienten keine Cortison-Spritze wünschen. In manchen Fällen kann PRP sogar eine Alternative zur Operation darstellen.

Einsatz bei Sehnen- und Muskelverletzungen

Im Sportbereich nutzen viele Profivereine im Fußball und Basketball PRP, um die Regenerationszeit nach Verletzungen zu verkürzen. Die Therapie eignet sich besonders für:

  • Muskelzerrungen und Muskelfaserrisse
  • Bänderrisse und -teilrisse
  • Sehnenentzündungen wie Achillessehnenentzündung

Eine Studie belegt, dass Sportler mit Teilrupturen von Bändern im Ellenbogen bereits nach fünf Wochen wieder ins Training zurückkehren konnten, während die Heilung nach einer OP oft ein bis zwei Jahre dauert.

PRP Behandlung Haare: Anwendung bei Haarausfall

Die PRP-Behandlung hat sich als natürliche, nicht-chirurgische Lösung gegen Haarausfall etabliert. Dabei werden die konzentrierten Blutplättchen in die von Haarausfall betroffenen Bereiche der Kopfhaut injiziert, wo sie die Haarfollikel stimulieren und das Wachstum neuer, gesunder Haare unterstützen. Erste Verbesserungen zeigen sich bereits nach 2-3 Monaten in Form von weniger Haarausfall und besserer Haarqualität. Für optimale Ergebnisse sind mehrere Sitzungen im Abstand von 1-4 Monaten erforderlich.

Kosmetische Anwendungen in der Hautverjüngung

Im ästhetischen Bereich wird PRP auch als "Vampire-Lifting" bezeichnet. Diese Methode eignet sich zur Straffung der Haut, besonders im Gesicht, Hals, Dekolleté und an den Händen. Das Verfahren fördert die Kollagenbildung und führt zu einer Verringerung feiner Linien und Falten. Die Haut wirkt nach der Behandlung straffer, frischer und verjüngt. Für ein optimales Ergebnis werden in der Regel 3-4 Behandlungen im Abstand von 2-4 Wochen empfohlen.

Ablauf und Durchführung der PRP-Therapie

Image Source: Ortho Las Vegas

Ablauf und Durchführung der PRP-Therapie

Der vollständige Prozess einer PRP-Behandlung verläuft grundsätzlich in drei Hauptschritten: Blutentnahme, Aufbereitung und Injektion. Jeder dieser Schritte folgt einem präzisen Protokoll, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Vorbereitung und Blutentnahme

Vor der eigentlichen Behandlung findet zunächst ein ausführliches Beratungsgespräch statt, in dem Ihre individuellen Bedürfnisse und Erwartungen besprochen werden. Für eine optimale Plasmagewinnnung ist es ratsam, 0,5 bis 1 Liter Flüssigkeit vor dem Termin zu trinken. Die Blutentnahme selbst ähnelt einer routinemäßigen Blutabnahme - es werden je nach Anwendungsbereich zwischen 10 und 60 ml Blut aus der Armvene entnommen. Dieser erste Schritt ist nahezu schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.

Zentrifugation und Aufbereitung

Anschließend wird das entnommene Blut in eine spezielle Zentrifuge gegeben. Hierbei trennt sich das Blut durch die Fliehkraft in seine verschiedenen Bestandteile:

  • Erythrozyten (rote Blutkörperchen) sammeln sich unten
  • Thrombozytenreiches Plasma bildet die mittlere Schicht
  • Thrombozytenarmes Plasma schwebt oben

Die Zentrifugation dauert etwa 10 bis 15 Minuten bei 1300 bis 2600 g oder 3400 Umdrehungen pro Minute. Danach wird das wertvolle plättchenreiche Plasma vorsichtig abgetrennt und für die Injektion vorbereitet.

Injektion und Nachsorge

Das aufbereitete PRP wird daraufhin mit feinen Nadeln gezielt in die zu behandelnden Körperbereiche injiziert. Der gesamte Behandlungsprozess dauert etwa 30 bis 90 Minuten.

Nach der Behandlung ist die Nachsorge relativ unkompliziert. Allerdings sollten einige Empfehlungen beachtet werden:

  • 24-48 Stunden nicht die Haare waschen
  • Kein Sport, Baden, Sauna oder Sonnenbäder in diesem Zeitraum
  • Verzicht auf aggressive Haarpflegeprodukte für einige Tage

In den ersten Tagen können leichte Rötungen, Schwellungen oder Blutergüsse an der Injektionsstelle auftreten, die jedoch rasch abklingen.

Wie viele Sitzungen sind üblich?

Für optimale Ergebnisse werden normalerweise mehrere Behandlungen durchgeführt. Ein typischer Behandlungszyklus umfasst 3 bis 5 Sitzungen im Abstand von etwa einem Monat. Bei der Behandlung von Haarausfall werden oft 6 bis 8 Sitzungen empfohlen.

Anschließend können Erhaltungsbehandlungen alle 3 bis 6 Monate sinnvoll sein. Die ersten sichtbaren Ergebnisse zeigen sich meist nach einigen Wochen, während deutlichere und stabilere Resultate nach 4 bis 6 Monaten zu erwarten sind.

Kosten, Risiken und Studienlage 2025

Bei der Entscheidung für eine PRP-Behandlung spielen neben der medizinischen Eignung auch finanzielle Aspekte und mögliche Nebenwirkungen eine wichtige Rolle. Außerdem sollte man die aktuelle wissenschaftliche Studienlage kennen.

Was kostet eine PRP-Behandlung?

Die Kosten für eine PRP-Therapie variieren je nach Behandlungsort und Anwendungsgebiet erheblich. Für eine einzelne Injektion müssen Patienten mit Preisen zwischen CHF 500 und 750 rechnen. Bei kosmetischen Anwendungen oder im Bereich der plastischen Chirurgie können die Kosten auf 400 bis 800 Euro pro Sitzung steigen. Für die Behandlung von Haarausfall liegt der Preis bei etwa 500 CHF pro Sitzung.

Da meist mehrere Behandlungen notwendig sind, sollten Sie die Gesamtkosten eines Behandlungszyklus berücksichtigen. Einige Kliniken bieten Paketpreise an - beispielsweise 1200 CHF für drei Sitzungen bei der Haarausfall-Behandlung.

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Die PRP-Therapie gilt grundsätzlich als risikoarmes Verfahren, da körpereigenes Material verwendet wird. Dennoch können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Lokale Schwellungen und Rötungen (klingen meist innerhalb von 2-5 Tagen ab)
  • Kleine Hämatome (blaue Flecken) an der Einstichstelle
  • Vorübergehende Schmerzen im behandelten Bereich
  • In sehr seltenen Fällen Infektionen bei nicht ordnungsgemäßer Injektion

Bei der Behandlung von Haarausfall können zusätzlich leichter Juckreiz und Kopfschmerzen auftreten, die jedoch normalerweise innerhalb eines Tages verschwinden.

Was sagen aktuelle Studien zur Wirksamkeit?

Die wissenschaftliche Bewertung der PRP-Therapie ist derzeit nicht einheitlich. Tatsächlich zeigen einige Studien vielversprechende Ergebnisse, während andere keinen signifikanten Nutzen nachweisen konnten.

Für die Behandlung der Kniearthrose liegen positive Ergebnisse vor: Mehrere Meta-Analysen zeigen eine Überlegenheit gegenüber Hyaluronsäure-Injektionen. Allerdings hat die RESTORE-Studie von 2021 keinen Vorteil von PRP gegenüber Placebo-Injektionen festgestellt. Wichtig scheint die Thrombozytenkonzentration zu sein - eine aktuelle Studie zeigt, dass erst ab einer Konzentration von etwa 1.000.000 Thrombozyten/μL klinisch wahrnehmbare Effekte auftreten.

Fazit

Die PRP-Therapie stellt zweifellos eine vielversprechende Behandlungsoption für verschiedene medizinische und ästhetische Anwendungen dar. Besonders beeindruckend erscheint die Vielseitigkeit dieser Methode, die sowohl bei Gelenkproblemen als auch bei Haarausfall oder zur Hautverjüngung eingesetzt werden kann.

Tatsächlich bietet die Verwendung körpereigener Heilungskräfte entscheidende Vorteile gegenüber herkömmlichen Behandlungen. Das Risiko allergischer Reaktionen bleibt minimal, während gleichzeitig die natürlichen Regenerationsprozesse des Körpers angeregt werden. Dennoch sollten wir realistisch bleiben – die wissenschaftliche Studienlage zeigt gemischte Ergebnisse, wobei einige Anwendungsgebiete wie die Kniearthrose durchaus positive Resultate aufweisen.

Die Entscheidung für eine PRP-Behandlung hängt letztendlich von mehreren Faktoren ab. Der finanzielle Aspekt spielt dabei eine wichtige Rolle, da die Kosten meist selbst getragen werden müssen. Außerdem erfordert die Therapie Geduld – mehrere Sitzungen über einen längeren Zeitraum sind für optimale Ergebnisse notwendig.

Wer nach alternativen Behandlungsmethoden mit geringem Risiko sucht, findet in der PRP-Therapie möglicherweise eine passende Lösung. Vor allem Patienten, die operative Eingriffe vermeiden möchten oder auf konventionelle Therapien nicht angesprochen haben, profitieren eventuell von diesem Ansatz.

Abschließend lässt sich sagen, dass die PRP-Behandlung zwar keine Wunderlösung darstellt, jedoch als sinnvolle Ergänzung oder Alternative im therapeutischen Spektrum betrachtet werden kann. Die Therapieentscheidung sollte stets in enger Absprache mit Fachärzten getroffen werden, die Ihre individuelle Situation berücksichtigen können. Ungeachtet der noch nicht vollständig geklärten wissenschaftlichen Bewertung bietet diese innovative Methode für viele Patienten eine hoffnungsvolle Perspektive mit geringem Risiko.